Berlin, 29. Juli 2024. Mit juristischer und medienpädagogischer Expertise setzte sich die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e. V.) auch 2023 wieder für einen effektiven Jugendmedienschutz ein. Der Jahresbericht 2023 blickt auf die Rekordzahlen der FSM-Beschwerdestelle, die medienpädagogischen Unterstützungsangebote der FSM und die bereichsübergreifenden Schwerpunktthemen des Jahres: Digital Services Act sowie Desinformation und Hate Speech.

Den digitalen Jahresbericht finden Sie unter: jahresbericht.fsm.de/2023

Martin Drechsler, FSM-Geschäftsführer:

„Die FSM füllt als anerkannte Selbstkontrolle in Sachen Online-Jugendschutz eine besondere Schlüsselrolle zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft aus. Mit Blick auf zukünftige europäische Regulierungsvorhaben sehen wir unsere langjährige Arbeitserfahrung im System der Regulierten Selbstregulierung als wichtigen Ansatzpunkt, um positiven Jugendschutz aktiv voranzubringen.“

Rekordjahr der FSM-Beschwerdestelle

Immer mehr Menschen kennen und nutzen die FSM-Beschwerdestelle: Im Jahr 2023 gingen insgesamt 30.573 Meldungen über illegale oder jugendgefährdende Online-Inhalte ein – mehr als doppelt so viele Meldungen wie 2022 (12.956 Meldungen). In 74 Prozent der Fälle handelte es sich um begründete Beschwerden, d. h. um Inhalte, die nach umfassender Einzelfallprüfung gegen deutsche Jugendmedienschutzgesetze verstoßen haben. Darstellungen des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger machten mit 57 Prozent (12.918 Fälle) den größten Anteil der begründeten Beschwerden aus.

Zur vollständigen Jahresstatistik der FSM-Beschwerdestelle

Schwerpunkte 2023: Digital Services Act sowie Desinformation und Hate Speech

Was bedeutet der Digital Services Act (DSA) für den Kinder- und Jugendmedienschutz in Deutschland und Europa? Wie wirken sich Desinformation und Hate Speech auf Kinder und Jugendliche aus – und was sind wirksame Handlungsstrategien? Mit diesen Themen beschäftigte sich die FSM im Jahr 2023 besonders. Der Jahresbericht geht auf das Engagement der FSM in beiden Bereichen ein.

Vorgestellt werden dabei auch Orientierungshinweise für die jugendgerechte Ausgestaltung von Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) nach DSA, welche die FSM in Kooperation mit dem JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis im Herbst 2023 erarbeitet hat.

Kompetente Mediennutzung von klein auf ermöglichen

Eltern und pädagogische Fachkräfte konnten auch im Jahr 2023 wieder auf ein breites Unterstützungsangebot der etablierten FSM-Medienbildungsprojekte zurückgreifen:

  • Neben wöchentlich neuen Artikeln zu aktuellen Themen der Medienerziehung erreichte Elternguide.online mit sechs virtuellen Elternabenden über 460 Teilnehmende.
  • Das Angebot von weitklick vergrößerte sich mit einem neuen Online-Kurs zu Desinformation und Hate Speech sowie einem Übersichtsmaterial zu medienpädagogischer Elternarbeit. In 37 Veranstaltungen für Lehrkräfte rund um Desinformation online erreichte das Projekt über 820 Teilnehmende.
  • Das Angebot von Medien in die Schule bietet Unterrichtsanregungen und mediendidaktische Werkzeuge zu zentralen Aspekten der modernen Medienbildung.

Aus den vielfältigen Kooperationen im Bereich Medienbildung sind für das Jahr 2023 vor allem die deutsch-türkische Version des Kindermagazins „Genial Digital“ des Deutschen Kinderhilfswerks für Kinder von acht bis elf Jahren sowie der Ratgeber „Kinder sicher im Netz“ von Deutschland sicher im Netz, hervorzuheben. Außerdem unterstützte die FSM die Initiative „WAKE UP!“ 2023 bei mehreren Veranstaltungen sowie bei der Entwicklung von Bildungsmaterialien rund um Cybermobbing und digitale Gewalt.

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Pressekontakt

Leontine Päßler
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: +49 (0)30 24 04 84 43
E-Mail: paessler@fsm.de